Die Narrenkapelle – Augustiner Brass Band
http://www.narrenkapelle.de/index.htm
Aus den Reihen des Musikvereins Stadtkapelle Weil der Stadt formierte sich 1969 diese Musikgruppe. Zuvor gab es zwar schon immer auch Musik zur Fasnet aber es spielten diejenigen, die sich zufällig trafen. Jetzt begleiteten die in Nachthemden gekleideten Narrenmusiker musikalisch den Siebenerrat bei seinen Veranstaltungen. In Erinnerung an das mönschische Leben im Augustinerkloster kleideten sich die Musiker 1974 in rote Mönchskutten und gaben der Gruppe ihren heutigen Namen. Durch stetige Erweiterungen ihres Repertoires an Stimmungsliedern und aktuellen Hits heizt die Augustiner-Brass-Band, wo immer sie aufspielt, die Stimmung ein.
Die Spicklingsweiber
http://www.spicklingsweiber.de/
Diese Frauengruppe entstand aus der Idee, alte Weiler Trachten in die Fasnet einzubeziehen. Ihren Namen erhielt die Gruppe durch den Spickling, einen typisch Weil der Städter Apfel- oder Zwetschgenkuchen, nach alten Rezepten in runder Form gebacken, mit in Most getränkten Brotstreuseln. Zuschauer können sich glücklich schätzen, davon eine Kostprobe zu ergattern. Die Gewänder sind nach alten Vorlagen gefertigt und bestehen aus einem einfachen schwarzen Rock mit Spenzer, reizvoll abgerundet durch Schurz, Haube und einem schönen Tuch.
Der Büttel
Stets geht der Büttel dem Zug voran und kündigt den Festzug an. Er trägt einen schwarzen Anzug mit rotem Brusteinsatz und einem Gürtel mit großer Schnalle, ähnlich einer alten Feuerwehr-Uniform. Ein goldglänzender Helm und eine übergroße Glocke vervollständigen sein Aussehen.
Der Herold & das Zunftwappen
Zunftmeister & Siebenerrat
Weiler Clowns
Seit 1972 besteht diese Gruppe als Teil der Narrenzunft, davor waren es stets einzelne Clowns, die während der Fasnet ihre Späße machten. Heute lassen sich die Gesichter der Clowns an der besonderen Schminkart auf Anhieb erkennen. Das Narrenkleid ist zumeist ein Einteiler, der aus bunt bedrucktem Stoff gefertigt ist. Dazu gehört eine übergroße Halskrause, an der kleine Schellen befestigt sind. Das selbstgestrickte Clowns-Käppi oder eine bunte Perücke gehören natürlich auch zu diesem farbenverliebten Narren.
Weiler Bären
Der Bär wurde 1925 erstmals erwähnt. Er gehörte damals als Tanzbär zur Zigeunergruppe und wurde an der Kette geführt. Die immer zahlreicher werdenden Bären verselbstständigten sich 1979 zu einer eigenständigen Gruppe innerhalb der Narrenzunft. In den ersten Jahren der Selbstständigkeit war stets der „Frischling“ der Bärentreiber. Heute bewegen sich die Bären frei im Umzug. Ursprünglich wurde der Bärenkopf nach einer Kunststoffvorlage gestaltet, die mit Glasfaser verhärtet und anschließend mit einem Fell passend zum Häs überzogen wurde. Seit 1988 ist dieser selbst hergestellte Bärenkopf durch eine Holzmaske ersetzt.
Weiler Hexen
1957 schlug die Geburtsstunde der Weiler Hexen. Obwohl damals kein Umzug in Weil der Stadt stattfand, entfesselte eine Gruppe junger Hexen aus der Obertorgasse ein wildes Hexentreiben in unserer Stadt. 1965 tauchten dann die ersten Weiler Hexen mit handgeschnitzten Holzmasken auf, die der Hirrlinger Bildhauer Valentin Kessler geschaffen hatte. Somit waren die Weiler Hexen die ersten Holzmaskenträger der Weiler Fasnet. Heute gibt es nahezu hundert dieser grauslichen Holzmasken in Weil der Stadt. Zum traditionellen Häs der Weiler Hexen gehören auch der blaue Kittel und der Rote Rock mit den alten Sternzeichen. Strohschuhe und der unentbehrliche Hexenbesen vervollständigen das Aussehen dieser furchterregenden Gestalten.
Weiler Schelme
https://www.weiler-schelme.de/
Seit der Fasnetssaison 1991 können sich die im Frühjahr 1989 gegründeten Weiler Schelme als die jüngste Maskengruppe zur Weiler Narrenzunft zählen. Ihr Name findet im frühen Weil seinen Ursprung. Da der damals zur Stadtbefestigung gehörende Wetzelturm als Gefängnis genutzt wurde, konnte ein damals schnitzohriger Insasse den im Volksmund gebräuchlichen Namen für diesen Turm prägen. Dieser bis dahin einzige Schelm wird durch die Maskengruppe „Weiler Schelme“ wieder zm Leben erweckt. So kann man ihn heute an jeder Fasnet fellnah, kuschelig, kinderfreundlich und kältestrotzend mit schelmisch grinsender Maske erleben. Vielleicht trifft man ja einen am wirklich existirenden Schelmenweg in Weil der Stadt.
Weiler Schlehengeister
1972 entstand in bester schwäbisch-alemanischer Tradition dieser Weißhäs-Narr. Die Lage Weil der Stadts im Schlehen- und Heckengäu gab dieser Figur den Namen. Ihr Häs ist mit diesen Schlehenzweigen handbemalt, die Holzmaske nach eigenen Entwürfen geschnitzt. Die weibliche Maske, eine liebliche Frauenlarve, lächelnd und heiter, trägt ein Kopftuch. Über den Stirnparien der weiblichen und männlichen Masken ranken sich Schlehenzweige, die sich im weißen Häs fortsetzen. Auch haben beide ein Kupfergeschell umgehängt. Die männliche Larve umhüllt eine Haube aus blauen Schlehenbeeren und trägt mit hochgezogenen Augenbrauen, Bart, großer Nase und roten Backen ein knitzes Aussehen zur Schau. In der trägt er eine Saubloder (Schweinsblase), ein närrisches Schlaginstrument, das wahrscheinlich auf alte Fruchtbarkeitsriten zurückgreift. Da die Geister in ihrem Eifer oft etwas kräftig damit umgehen, besänftigen die weiblichen Geister die Betroffnen mit einem Schluck Schlehengeist, den sie in ihrem Körbchen mitführen.
Weiler Steckentäler
Auch diese Holzmaskengruppe entspringt der Vielfalt unserer Landschaft. Zwei verdiente Weiler Narren erdachten sich 1980 einen im Steckental hausenden Waldmenschen, dessen Kleidung sich aus den Früchten des Waldes zusammensetzt. Demzufolge besteht sein Häs aus 600 bis 800 in Form und Farbe unterschiedlichen Blättern. Diese werden von jedem Mitglied in vier waldtypischen Farben in Handarbeit hergestellt. Auch die von Holzschnitzer Thaler in Altensteig gefertigten und als Rohling gelieferten Holzmasken werden in Handarbeit bemalt. Ein an der Maske angebrachtes Heidschnuckenfell, Holzschuhe und ein samt Wurzel ausgegrabener Stecken ergänzen diesen außergewöhnlichen Steckentäler.
Weiler der Städter Zigeuner
https://www.weilerzigeuner.de/
Ab wann es die Zigeunergruppe in Weil der Stadt gibt, weiß man nicht ganz genau. Schon in einem Brief von 1838 werden die Weiler-Zigeuner in Zusammenhang mit einer Opern-Aufführung erwähnt. Als dann die Turngemeinde von ca. 1900 bis 1925 auf dem Marktplatz Szenen aus Schauspielen aufführten, traten die Zigeuner schon in Erscheinung. Nach dem ersten Weltkrieg orientierte sich die Fasnet neu, die Narrenzunft tritt erstmals auf mit Narrensprung und Umzug. In diese Zunft ging die Zigeunergruppe nahtlos über.